Freundschaft mit sich selbst – 

Resilienz und Selbstfürsorge durch Achtsamkeit

 

Jemand hat mal gesagt "Das größte Geschenk was wir uns selbst machen können, ist unsere ungeteilte Aufmerksamkeit". Wie wäre es wenn Du Dir selbst heute noch ein Geschenk machtest? Was würdest Du Dir selbst schenken wollen? Um ein stimmiges Geschenk machen zu können braucht es vermutlich eine gewisse Achtsamkeit für das was benötigt wird oder gewünscht ist. Was auch immer Du dabei herausfindest, vielleicht ist es eine schöne Tasse Tee oder ein warmes Bad, - schenke Dir vor allem diese Aufmerksamkeit und finde heraus was jetzt, in diesem Moment, ein stimmiges Geschenk an Dich selbst sein könnte.

 

Selbstfürsorge – ein gutes Sorgetragen für Körper und Seele


Gar nicht so einfach zu spüren was Du Dir schenken möchtest? In unserer schnellen und hektischen (Weihnachts-)Zeit kann man sich selbst schnell zwischen den vielfältigen Anforderungen von Beruf, Familie, Freunden, Internet und allgemeinem "Multitasking" verlieren. Man spürt sich vielleicht selbst gar nicht mehr richtig und fühlt sich erschöpft und ausgelaugt. Die inneren Ressourcen sind weitestgehend "am Limit". Das, was früher Freude bereitet hat, verliert seine Bedeutung oder wird zur Anstrengung und Belastung. Dies ist Ausdruck von einem allgemeinen Mangel an ausreichender Selbstfürsorge. Die Bezeichnung Sorge meint in diesem Zusammenhang nicht das sorgenvolle Beschäftigen mit sich selbst, sondern ein gutes Sorgetragen für einen gesunden und unterstützenden Umgang mit sich selbst, dem eigenen Körper und seinen Ressourcen. Das Wort Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde, wird aber selten auf die Beziehung zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen angewandt. Solange wir nicht lernen nachhaltig mit uns und unserem Körper umzugehen, wird uns das auch in einem größeren Zusammenhang nicht gelingen.

 

Wie gehe ich eigentlich mit mir um?


 Diese Frage läutet einen Prozess des Bewusstmachens ein, der meist Erstaunliches zutage bringt. Denn oft behandeln wir andere besser als uns selbst. Geben anderen mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit als uns und unserem eigenen Körper. Ein freundschaftlicherer Umgang mit dem, was der Körper braucht führt aus der allgemeinen Trance einer Gesellschaft, die ständig zunehmendem Tempo und Wachstum verpflichtet ist. Bei vielen Menschen muss es erst zu einem mittleren oder schwereren Zusammenbruch kommen, um wirklich zur Ruhe zu kommen. Oft werden die ersten Signale schlicht ignoriert oder einfach gewohnheitsmäßig nicht wahrgenommen und so erzwingt das Leben schließlich eine Pause, die meist als Krise erlebt wird. Spätestens dadurch wird es dann nötig und möglich sich bewusstzumachen was es für die eigene Gesunderhaltung, oder besser Gesundheitsentwicklung (Salutogenese), braucht. Was nährt wirklich die eigene Widerstandskraft gegenüber stressigen Zeiten und Belastungen und wie kann diesen Aspekten im eigenen Leben Raum und Zeit gegeben werden, damit sie langfristig tragen können?

 

Resilienz ist Widerstandskraft


Der Begriff „Resilienz“ meint die Fähigkeit von Menschen auch in schwierigen und belastenden Zeiten mit von innen oder außen kommenden Irritationen umzugehen, ohne zu kollabieren. Er umfasst Eigenschaften wie Widerstandskraft, Belastungsfähigkeit und den flexiblen Umgang mit den eigenen Ressourcen und wie diese gestärkt werden können. Im Zusammenhang mit immer verbreiteteren Erkrankungen wie Bore- und Burnout und einer erhöhten Belastung durch vielfältige Stressfaktoren im Alltag bekommt die Kompetenz einer resilienteren Lebensführung eine immer wesentlichere Bedeutung, sowohl in der Geschäftswelt, als auch in der Gesundheitsvorsorge und Therapie.

 

Achtsamkeit für Deine Beziehung zu Dir selbst


Innehalten, Verlangsamung und qualitativ hochwertige Entspannungsmomente schaffen den Raum um sich wieder mehr zu spüren und zu fühlen, was Dir wirklich gut tut und was nicht. Gleichzeitig ermöglichen sie das Aufnehmen einer bewussten Bezogenheit zu sich selbst. Ein achtsames Hinhören was dem eigenen Körper gut tun würde nach einem langen Tag im Büro vor dem Computer. Haste ich danach weiter von Termin zu Termin oder nehme ich auch mal bewusst den Druck raus und schalte ein oder zwei Gänge nach unten? Muss ich mich abhetzen bis alles erledigt ist und die Entspannung beginnen kann oder kann ich vielleicht schon hier und jetzt dem inneren Antreiber eine Grenze setzen?

 

Über das Spüren des Körpers im Hier und Jetzt ankommen


Als eine einfache, praktische Übung hierfür hat sich ein sogenannter Bodyscan bewährt. Mittels dieser leicht durchzuführenden Spür- und Achtsamkeitsübung kannst Du lernen Deine Aufmerksamkeit wieder mehr in Dir und Deinem lebendigen Körper zu verankern und damit gleichzeitig mehr im Hier und Jetzt zu sein. Denn der Körper lebt ausschließlich im gegenwärtigen Moment und er bringt uns mit diesem in Kontakt sobald wir uns ihm innerlich zuwenden.

 

Achtsamkeitsübung: „Body-Scan"


Die Bodyscan-Übung kann jederzeit durchgeführt werden, im Stehen, Sitzen oder Liegen. Empfehlenswert ist es jedoch sitzend zu beginnen um nach und nach mit dieser Achtsamkeitspraxis vertraut zu werden. Achte darauf bequem zu sitzen, damit Dein Körper mehr und mehr loslassen kann. Dann schließe die Augen und beginne damit Deine Aufmerksamkeit  oben am Scheitelbereich des Kopfes zu sammeln und diesen Bereich des Körpers zu spüren. Es geht darum wahrzunehmen wie sich der Körper anfühlt, wie Du ihn momentan von innen heraus erlebst, ohne dies zu bewerten, zu analysieren oder zu korrigieren. Auf diese Art und Weise wanderst Du nun langsam – gleichsam wie ein innerer „Scanner“ – mit der Aufmerksamkeit abwärts durch den Körper und tastest die verschiedenen Bereiche mittels bewussten Spürens ab. Manche Bereiche werden dabei deutlicher sein und manche vielleicht nicht so deutlich, lass Dich davon nicht irritieren sondern bemerke es einfach – Aha! Schließlich wenn Du an den Füßen angekommen bist, nimm wahr wie sich der Kontakt deiner Füße am Boden anfühlt – auch im Unterschied zum Beginn der Übung. Häufig berichten Menschen, dass sie sich deutlich geerdeter und verankerter in sich selbst fühlen wenn Sie diese Übung machen. Gut ist es sich mindestens 20 Minuten Zeit zu nehmen, damit die Übung ihre Wirkung entfalten kann.


Dennis Heydrich ist Körperpsychotherapeut, Achtsamkeits- und Bewusstseinstrainer und Tai Chi & Qi Gong Lehrer. Er ist Inhaber einer Praxis für körperorientierte Psychotherapie und essenzielles LebensCoaching und gibt Kurse und Trainings mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Resilienz und Selbstermächtigung. Des Weiteren ist er Mit-Initiator und Mitglied im Stiftungsrat der Future Now Network Foundation (FNNF), die sich für die Förderung von Bewusstseinskultur, Gemeinwohl und Konvivialität engagiert.

Hier finden Sie als erste Kostprobe eine von mir gesprochene Achtsamkeitsmeditation zum Anhören und Mitmachen!

Created with Sketch.